Reduktion von Emissionen beim Brennen
von Ölschiefer

Dotternhausen. Der Einsatz von Ölschiefer macht das Zementwerk Dotternhausen einzigartig in der Branche. Der heimische Rohstoff trägt dazu bei, weniger CO2 auszustoßen - rund 80.000 Tonnen CO2 jährlich. Gleichzeitig ist genau dieser einzigartige Rohstoff aus der Region Antrieb für besondere Verfahren und Produkte der Holcim (Süddeutschland) GmbH in Dotternhausen.

Ölschieferzement trägt am Bau zu Betonen mit verbesserter CO2-Bilanz bei und begünstigt klimafreundlichere Lösungen beim Bauen in der Region. Gebrannter Ölschiefer (kurz GÖS) ersetzt im Dotternhausener Zementwerk ca. ein Viertel des gebrannten Kalksteins (Klinker). Bei der GÖS-Produktion wird zwar ebenfalls CO2 freigesetzt, allerdings deutlich weniger als beim Brennen des Kalksteins zum Zementklinker. Außerdem wird mit der Abwärme aus der GÖS-Produktion im Jahresdurchschnitt der elektrische Eigenstrombedarf des Werkes erzeugt. Die GÖS-Produktion hat mit Blick auf die Emissionen klar festgelegte Vorgaben und Grenzwerte. Mit kontinuierlichen Investitionen über viele Jahre in Anlagen und Technik wurden die Emissionen deutlich gesenkt. Zuletzt wurde in die Emissionsminderungstechnik der GÖS-Produktions-Blöcke mit einer Adsorbertechnik zur Minderung von Schwefeloxiden investiert und damit aktuell wieder deutliche Fortschritte für geringere Emissionen erzielt.

Diese Maßnahme und weitere sind Teil der laufenden Optimierung von Technik und Prozessen. Damit ist es den Holcim Verantwortlichen ein weiteres Mal gelungen, bei der Herstellung von gebranntem Ölschiefer, die in vier Wirbelschichtöfen – den Blöcken 1 bis 4 – stattfindet, einen entscheidenden Schritt nach vorne zu machen. „Wir haben den Ausstoß an Schwefeloxiden seit 2016 um 50 % reduziert“, nennt Werksleiter Dieter Schillo als Beispiel. Holcim ergreift Maßnahmen und scheut sich nicht vor höheren Produktionskosten, wenn es darum geht, die Emissionen zu senken. Werksleiter Dieter Schillo: „Die vergangenen Jahre haben wir die Reduktion von Schwefeloxid-Emissionen (SOx) an unseren Blöcken 1 bis 4 geschafft – und zwar so, dass die Halbierung der Grenzwerte für SOx im Tagesmittelwert von 800 mg/Nm³ auf 400 mg/Nm³ möglich ist. Ebenso können die Stickoxid-Emissionsgrenzwerte (NOx) im Tagesmittelwert von 800 mg/Nm³ auf 600 mg/Nm³ reduziert und die Grenzwerte für Staub auf 10 mg/Nm3 halbiert werden.“ Damit sollen die Maßnahmen jedoch nicht abgeschlossen sein – Holcim wird auch künftig daran arbeiten, ob weitere Optimierungen durchgeführt werden können. Das Regierungspräsidium Freiburg hat die Maßnahmen aktiv begleitet.

Die tatsächlichen Emissionen werden von Holcim (Süddeutschland) GmbH jährlich veröffentlicht. Sie belegen, dass die Grenzwerte sicher eingehalten werden. Die Umweltdaten sind auf der Homepage zu finden: https://www.holcim-sued.de/de/nachhaltigkeit/umweltdaten

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Ölschieferbruch Holcim Zementwerk Dotternhausen
Der aktuelle Ölschiefer-Steinbruch befindet sich auf der Gemarkung der Gemeinde Dormettingen. Das Gestein zählt zum Lias Epsilon und ist rund 180 Millionen Jahre alt. Es steht in einer Mächtigkeit bis zehn Metern an und wird im Tagebau durch Bagger oder mittels Sprengungen gewonnen.

 

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Mobilbrecher im Holcim Ölschieferbruch Dotternhausen
Der Ölschiefer wird bereits im Steinbruch in einem Mobilbrecher vorzerkleinert und mit einem Förderband ins Werk transportiert.

 

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Zeitstrahl Reduktionsmaßnahmen GÖS

 

Blick zurück in die Anfangsjahre des neuen Jahrtausends: Seit 2006 hat Holcim, damals mit dem Bau neuer Filter bei Block 1+2 (4 Mio. Euro Investition), und nachfolgend mit noch vielen weiteren Maßnahmen, die Senkung der Emissionen untersucht und umgesetzt. Beispielhaft für diese Maßnahmen mit messbaren Fortschritten zur Reduktion von Emissionen aus den Wirbelschichtöfen der Blöcke 1-4 stehen:

  • Brennraumoptimierung durch verschiedene Einbauten
  • Temperaturregelung
  • Gestufte Verbrennung
  • Schwefeleinbindegrad > 97%
  • Abwärmenutzung zur CO2-freien Stromproduktion und Werkswärme
  • Abgasrückführung
  • Wassereindüsung
  • Adsorbens-Eindüsung in alle 4 Blöcke
  • Hochmoderne Schlauchfilter
  • Verbesserte Feuerungs- und Luftführungstechnik bei neueren Anlagen
  • Modernste Prozess- und Emissionsüberwachung
  • Hochqualifiziertes Fachpersonal

Pressekontakt

Holcim (Süddeutschland) GmbH
Sabine Schädle
Leiterin Kommunikation
Dormettinger Straße 27
72359 Dotternhausen

Telefon: +49 (0)7427 79 228
Email: sabine.schaedle@holcim.com

Website: www.holcim-sued.de