Emissionsminderung und Umweltinvestitionen

Die Schonung natürlicher Ressourcen und die Senkung von Emissionen sind im Arbeitsalltag bei Holcim fest verankert. Zu diesen Zielen trägt die kontinuierliche Optimierung von Technik und Prozessen bei, hier werden jährlich große Summen investiert. Allein im Jahr 2021 wurde rund eine Million Euro bei der Klinker- und GÖS-Produktion in Umwelt- und Energieprojekte investiert.

Verschiedene Beispiele zeigen, was an den unterschiedlichsten Stellen alles verbessert wurde.

So wurden durch den Umbau des Klinkerkühlers die CO-Emissionen gesenkt und der Energie- und Brennstoffverbrauch reduziert.

Auch die SNCR-Anlage wird ständig optimiert, um NOx effizienter zur reduzieren und dabei den Ammoniakverbrauch zu senken.

Es wurden beispielsweise durch die Abwärmenutzung der thermischen Aufbereitung von Ölschiefer und die Energierückgewinnung aus der Bremsenergie der Seilbahn im Jahr 2021 im Zementwerk rund 92 Mio. kWh umweltfreundlicher Strom erzeugt. Dies deckt 86,5 % des Eigenbedarfs für die Produktion von Zement, gebranntem Ölschiefer und Bindemitteln. Mit dem Eigenstrom würden sich 36788 Zwei-Personen-Haushalte versorgen lassen.

Kleinere Maßnahmen wie der Austausch von alten Leuchtmitteln durch LED-Beleuchtung auf dem Werksgelände sind ein wichtiger Teil der Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs. Allein durch den Austausch im Jahr 2021 wurden 40.000 kWh im Jahr eingespart. Um diese Zahl zu veranschaulichen: Damit könnte man mindestens 40.000 Mal eine Maschine voll Wäsche waschen. Auch beim Austausch von Antrieben und Motoren wird auf Energieeffizienz geachtet. Im Fokus ist also die generelle Steigerung der Energieeffizienz.

 

Neue Adsorbensanlage lässt Emissionen weiter sinken

Das Zementwerk in Dotternhausen ist das einzige Zementwerk weltweit, das aus den beiden heimischen Rohstoffen Kalkstein und Ölschiefer hydraulische Bindemittel produziert. Das hat über Jahrzehnte hinweg die Verantwortlichen aus Dotternhausen zu „Ölschiefer-Spezialisten“ gemacht. Im Bereich der Produktion wurde in den vergangenen Jahren viel geforscht und angepasst. Mit Erfolg. Bei der Ölschieferproduktion haben Optimierungen im Prozess sowie technische Maßnahmen dazu geführt, dass die SO2 (Schwefeldioxid)-Emissionen gesenkt werden konnten. Markus Knobelspies: „Der Bau einer neuen Adsorbensanlage war eine weitere Maßnahme einer ganzen Reihe von Veränderungen, Optimierungen und Umbauten an den sogenannten „Blöcken“, die schließlich zu den deutlich geringen SO2 -Emissionen geführt haben. Allein dafür haben wir 2020 rund 400.000 Euro investiert. Das Projekt wurde von der Genehmigungsbehörde, dem Regierungspräsidium Freiburg begleitet. Knobelspies: „Die Genehmigungsbehörden kontrollieren im Rahmen ihrer Aufsichtspflicht die Anlagen und die Emissionen. In diesem Zuge werden auch neue, niedrigere Grenzwerte diskutiert. Für uns als Unternehmen ist es ein Ansporn, deutlich besser zu sein, als der Gesetzgeber vorschreibt.“

 

Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen im Drehrohrofen

  • Hohe Verbrennungstemperaturen
  • Mindestsauerstoffgehalt
  • Lange Verweilzeiten
  • Low-NOx-Brenner
  • Gestufte Verbrennung über mehrere Aufgabestellen für Brennstoffe im Kalzinator
  • Tertiärluftleitung
  • Definierte Prozessbedingungen zur schadstoffarmen Feuerungs- und Prozessführung
  • Kalzinator mit langer Gasverweilzeit (6 sek.)
  • Mehrstufige Trockensorption über 5 Zyklonstufen, Kalzinator, Rohmühle und Filter
  • Moderner Gewebefilter
  • Moderne High Efficiency SNCR-Anlage
  • Modernste Prozess- und Emissionsüberwachung und ausgebildetes Fachpersonal
  • Eindüsung von Aktivkohle im Direktbetrieb zur Minderung von Quecksilberemissionen

 

Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen in den Wirbelschichtöfen

  • Brennraumoptimierung durch verschiedene Einbauten
  • Temperaturregelung
  • Gestufte Verbrennung
  • Luftverteilmöglichkeit
  • Schwefeleinbindegrad > 98%
  • Abwärmenutzung zur CO2-freien Stromproduktion und Werkswärme
  • Abgasrückführung
  • Wassereindüsung
  • Adsorbens-Eindüsung in alle 4 Blöcke
  • Hochmoderne Schlauchfilter
  • Verbesserte Feuerungs- und Luftführungstechnik bei neueren Anlagen
  • Modernste Prozess- und Emissionsüberwachung
  • Ausgebildetes Fachpersonal

Hinzu kommen jährlich weitere Emissionsminderungsmaßnahmen, die geplant und durchgeführt werden.

Warum wird in Dotternhausen keine SCR- sondern eine SNCR-Anlage zur Minderung von Stickoxiden eingesetzt?

Zunächst ist es wichtig zu bemerken, dass sowohl das Verfahren der selektiven katalytischen Reduktion (SCR), als auch die selektive nichtkatalytische Reduktion (SNCR) als beste verfügbare Techniken nach europäischer Gesetzgebung empfohlen werden. Welche der Varianten die Beste für einen Standort ist, hängt ab vom Anlagenaufbau, der Betriebsweise, den tatsächlichen Emissionen und der Zielrichtung der Anlage.

Der Einsatz einer SCR-Anlage wurde in Dotternhausen ausführlich geprüft. Die Anlage stellt sich jedoch an unserem Standort als schlechte Variante heraus, da sie, aufgrund des deutlich höheren Energieverbrauchs, zu einer erheblichen Mehrbelastung von über 7.500 t Emissionen pro Jahr führen würde. Dies ist nicht in unserem Sinne und auch nicht im Sinne der Anwohner und der Umwelt.

Holcim hat mit den hier eingesetzten unterschiedlichen Emissionsminderungsmaßnahmen die für diesen Standort am besten passende Technologie im Einsatz. Das zeigen auch die niedrigen Emissionswerte, die die gesetzlich geforderten Grenzwerte unterschreiten.