Energie

Das Thema Energie steht in unserer Gesellschaft immer mehr im Fokus. Im Zementwerk Dotternhausen ist die kontinuierliche Verbesserung unseres Energieverbrauchs schon seit Jahren relevant. Seit 2011 arbeiten wir mit einem zertifizierten Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001. Durch dieses System steuern wir eine Steigerung der thermischen und elektrischen Energieeffizienz.

Die Herstellung von Zement erfordert verschiedene strom- und brennstoffintensive Verarbeitungsschritte. Energie kommt also in Form von Brennstoffen (thermische Energie) zur Befeuerung des Drehofens für die Herstellung des Zementklinkers und von elektrischer Energie zum Betrieb verschiedener Aggregate, insbesondere der Rohmaterial- und Zementmahlanlagen, zum Einsatz.

 

Elektrische Energie

Die Herstellung von Zementen erfordert einen hohen Strombedarf. Maßgeblich dafür sind sehr große Antriebe, die aufgrund der großen Durchsatzmengen notwendig sind. Der Hauptstromverbrauch geht in die Klinker- und GÖS-Produktion mit deren Brecher, Mühlenantrieben, Ofenantrieben und Gebläsen. Auch die Zementmahlung mit ihren großen Mühlenantrieben, Gebläse und Sichter haben einen erheblichen Stromverbrauch. Durch die Einführung des Energiemanagementsystems ISO 50001 und der damit verbundenen kontinuierlichen Energieeffizienzsteigerung, ist es uns möglich den spezifischen Energieverbrauch bezogen auf unsere produzierten Zemente kontinuierlich weiter zu reduzieren. Über die Abwärmenutzung aus der GÖS-Produktion, die Nutzung der Bremsenergie der Seilbahn und Dieselgeneratoren können wir unseren Strombedarf durch eigen produzierten CO2-neutralen Strom fast gänzlich abdecken. Durch diese Eigenstromproduktion ist das Zementwerk in der Lage auch Strom ins öffentliche Netz zu liefern, um kurzzeitige Stromspitzen durch höheren Verbrauch im öffentlichen Netz abzudecken. Ohne Stromspitzen kann der Netzbetreiber ein günstigeres Stromband einkaufen, was sich auch bei den Kundentarifen widerspiegelt.

 

Thermische Energie

Die Herstellung von Klinker ist ein sehr energieintensiver Prozess. Um Klinker zu brennen ist eine Flammentemperatur von bis zu 2.000°C und eine Temperatur im Material von mindestens 1.450°C notwendig. Im Dotternhausener Zementwerk ist der Kohleausstieg fast geschafft – es werden zur Klinkerproduktion nur noch ca. 15% der benötigten thermischen Energie als Steinkohle eingesetzt. Der Rest sind Ersatzbrennstoffe aus Abfall – zur verwertenden Nutzung im Sinne der Kreislaufwirtschaft, dem Klima- und Umweltschutz. Die Produktion von gebranntem Ölschiefer benötigt, außer Heizöl zum Anfahren der Blöcke, keinen zusätzlichen Brennstoff, da der eingesetzte Ölschiefer aufgrund seines Heizwertes nicht nur Rohstoff sondern auch Brennstoff ist. Durch Maßnahmen zur Optimierung der Prozesse und der Anlagenfahrweise, sowie über eine konstant hohe Brennstoffqualität ist es möglich, die thermische Energie so gering wie möglich zu halten und jährlich weiter zu reduzieren.

Von Gas sind wir nahezu unabhängig, da wir dies nicht als Energieträger in den Herstellungsprozessen einsetzen. Lediglich zu Heizzwecken bei nicht an die Warmwasser-Heizung angeschlossenen Gebäuden und zu Arbeitszwecken in den Werkstätten.

"Wir setzen uns jährlich Ziele, sowohl die thermische als auch die elektrische Energie zu senken (siehe Umwelt-und Energieziele). Im Rahmen des Energiemanagementsystems DIN EN ISO 50001 wird der Energieverbrauch jährlich auch extern überprüft."

Markus Knobelspies| Leiter Umwelt und Energie