Aufzugstestturm von Thyssenkrupp, Rottweil

Die weltweite Verstädterung nimmt kontinuierlich zu. Weil aus Platzgründen immer höher gebaut wird, müssen auch Aufzugsanlagen neue Anforderungen erfüllen. Um deren alltäglichen Einsatz zu simulieren, ließ Thyssenkrupp einen Aufzugstestturm im baden-württembergischen Rottweil bauen. Die Einweihung erfolgte Ende 2016. Holcim lieferte rund 7.000 Tonnen des Zements Holcim Optimo 4 für das Bauwerk, das zugleich Deutschlands höchste Aussichtsplattform auf 246 Metern bietet.

Der Projektplan gab vor, dass der Turm täglich um 3,6 Meter wachsen sollte. Der Bau wurde in Gleitschalungstechnik realisiert. Dabei wird eine Schalung in Form des Gebäudes installiert, mit Beton gefüllt und in die Höhe gezogen. Der Beton muss sich beim Ziehen der Schalung noch abreiben lassen, jedoch bereits standfest sein, damit er nicht zusammensackt. Holcim belieferte vom Zementwerk Dotternhausen aus das Betonwerk der tbu Transport-Beton GmbH & Co KG in Horgen. Die Bauweise erforderte höchste Flexibilität von allen Beteiligten, da der Einbau rund um die Uhr erfolgen musste. Selbst an Sonn- und Feiertagen stand stets ein Holcim Produktmanager als Ansprechpartner für die an der Betonage Beteiligten zur Verfügung.

Der verwendete Portlandkompositzement Optimo 4 besteht zum Teil aus gebranntem Ölschiefer, einer Spezialität des Zementwerks Dotternhausen. Der Zementklinker wird bei diesem Zement teilweise durch den gebrannten Ölschiefer ersetzt, was dazu beiträgt, CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Herausforderungen an die Baustoffe waren bei diesem Bauwerk sehr hoch. Noch nie wurde ein derart fester Beton beim Gleitschalen eines so hohen Bauwerks verwendet. Daher wurde die Betonrezeptur in einer Reihe von Vorversuchen, die seit November 2014 liefen, an die spezifischen Anforderungen angepasst. Die Zusammenarbeit zwischen Holcim und dem bauausführenden Unternehmen war hierbei sehr eng und lief zur Zufriedenheit aller Beteiligten ab.

Gebaut wurde im heißen Juni 2015 - aufgrund der hohen Sommertemperaturen wurden besondere Maßnahmen ergriffen, um nicht pausieren zu müssen. Das Zementwerk Dotternhausen reservierte ein Silo eigens für dieses Projekt, in dem der Zement konstant auf 50°C gekühlt wurde. Damit konnte der Betoneinbau bei der geforderten Temperatur zwischen 21°C und 24°C erfolgen.

BETEILIGTE AM BAU

Bauherr
Krupp Hoesch Stahl GmbH, Essen

Nutzer
Thyssenkrupp Elevator

Generalunternehmer
Ed. Züblin AG, Stuttgart

Architekt / Objektplanung
Werner Sobek Design GmbH, Stuttgart /
JAHN Architects, Chicago

Tragwerks- und Fassadenplanung
Werner Sobek Stuttgart GmbH, Stuttgart

PRODUKTE UND LEISTUNGEN

Beton
tbu Transport-Beton-Union GmbH & Co. KG Werk Horgen

Bewehrung
Eberhard Bewehrungsbau GmbH, Hohentengen

Zement
Holcim (Süddeutschland) GmbH, Dotternhausen