dekarbonisierung: Projekt KAREm

Emissionsminderung im Zementwerk Dotternhausen

Erfahren Sie in zwei Minuten mehr über das Projekt.

Die Holcim (Süddeutschland) GmbH ist im Zementwerk auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Damit verbunden ist das Ziel, im Zementklinkerbrennprozess die Emissionen deutlich zu reduzieren und damit keine rohmaterialbedingten Ausnahmen mehr zu benötigen. Zum Einsatz kommt dafür eine Kombination aus einer Anlage zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR), die mit entsprechenden Katalysatoren NOx und NH3 mindert und einer Anlage zur regenerativ-katalytischen Oxidation (RCO), die mittels Katalysatoren organische Verbindungen wie Corg oder CO mindert. Die SCR-Technik ist in der Zementindustrie bereits etabliert. 

Bei der geplanten Emissionsminderungsanlage wird Abgas aus dem Drehrohrofen nach dem Schlauchfilter durch verschiedene Schichten aus Katalysatoren geleitet, die innerhalb eines bestimmten Temperaturfensters eine Reaktion ermöglichen, wie z. B. die Reduktion von NOx und NH3 zu Stickstoff oder die Oxidation von Corg und CO zu CO2. Zur Erreichung des dafür notwendigen Temperaturniveaus des Abgases ist geplant, ein Wärmeverschubsystem und einen Wärmetauscher zu installieren. Dabei wird die bereits vorhandene Abwärme des Ofenabgases genutzt. 

Diese Kombination aller oben beschriebenen Techniken ermöglicht eine Emissionsminderung – und zwar ohne die Nachteile bisheriger in der Zementindustrie eingesetzter Techniken. So ist für die Lösung in Dotternhausen im Regelbetrieb kein Erdgaseinsatz zur Erreichung des notwendigen Temperaturfensters notwendig – was den Vorteil hat, dass kein weiterer fossiler Energieträger mit zusätzlichen CO2-Emissionen eigesetzt werden muss und damit Ressourcen geschont werden. Ebenso werden Verschleppungen von Emissionen, wie z.B. Ammoniak vermieden. 

Weiterhin ergibt sich die Möglichkeit verschiedene Ersatzrohstoffe über die Rohmühle einzusetzen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, zur Dekarbonisierung und zur Ressourcenschonung zu leisten.

Realisierungszeitraum: voraussichtlich Ende 2027.

Michael Obermailänder

Michael Obermailänder
Senior Projektleiter Engineering

Vorteile von KAREm im Überblick:

  • Rohstoffemissionen sinken unter die gesetzlichen Grenzwerte
  • Abwärme zielgerichtet nutzen
  • Synergie-Effekte beim Energiebedarf schaffen
  • Stärkung des Einsatzes von Alternativen Rohstoffen zur Sicherung der Zukunft
  • Synergieeffekte durch innovative Emissionsminderung mit Wärmeübertragung und Stromerzeugung